Reise 2009

  
Ende 2008 kam der Gedanke auf, gemeinsam mit Familie Heichert noch einmal nach Scholtoi zu fahren.
Nach den problemlosen Erfahrungen vom letzten Frühjahr schien es uns machbar, auch mit 2 Autos
unterwegs zu sein. Und so ging es am 25. Mai los, mit Übernachtungen in Polen und der Ukraine waren wir
nach 3 Tagen am Ziel. Bereits die Fahrt durch Osteuropa ist ein Erlebnis, wenn man die Augen offen hält.


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Typisch für Moldawien sind die endlosen Walnussbaum-Alleen. Sie begleiten uns von der Grenze bis nach Scholtoi.

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Unser erster Ausflug führt zu Fuß von Fagadau (wo wir bei Familie Cutcheravi wohnten) nach Scholtoi.

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Das südliche Dorfende liegt am Weiher, der bis nach Fagadau reicht.

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Bei einigen Häusern kann es sein, dass es sich noch um ehemalige deutsche Gebäude handelt.
Allerdings gibt es natürlich keine Schilfrohr-Dächer mehr.

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Die Dorfstraße in der Nachmittagssonne.

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Hier auf dem ehemaligen Grundstück von Wilhelm Baron befand sich lange Zeit der Kindergarten von Scholtoi.

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Der Kindergarten wird heute nicht mehr genutzt, da die Anzahl der Kinder zu gering war.
Die Scholtoier Kinder gehen nun in den Kindergarten des Nachbarorts Fagadau.

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Die Zäune und Türen sehen manchmal abenteuerlich aus, während das Haus einen besseren Eindruck macht.

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Da es in Scholtoi keine Wasserleitung gibt, ist es ganz praktisch,
wenn man den Brunnen direkt vorm Grundstück hat.

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Hinter diesem grünen Dickicht versteckt sich das Haus von Heinrich Baron, dem Vater von Tine Heichert.

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Heute lebt in dem Haus eine alte Frau, die alleine nicht mehr in der Lage ist, alles zu erhalten.

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Schräg gegenüber lebte früher Peter Heichert, der Schwiegervater von Tine.
In kürzester Zeit hat die Familie von Gheorghe, die heute dort wohnt,
für den überraschenden Besuch den Tisch reichlich gedeckt.

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Dies war früher das Grundstück von Johann Frick.

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Das ehemalige Haus von Ferdinand Groß
Die meisten Bewohner haben Weinstöcke direkt am Haus,
die neben den Trauben auch angenehmen Schatten bieten.

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In diesem Haus lebte die Familie von Philipp Mann, der lange Jahre als Küsterlehrer in Scholtoi tätig war.

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Hier am nördlichen Dorfende befand sich das Haus von Ferdinand Hargesheimer.

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Unser Gastgeber Vasil, Olaf, Finny und Tine auf der Dorfstraße.

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Tine Heichert auf dem Hohlweg, der zum Friedhof hinaufführt.
Auf der Erde liegen viele Akazienblüten.

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Wir besuchen den Friedhof, er liegt oberhalb von Scholtoi in westlicher Richtung.

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Dieser Gedenkstein auf dem Friedhof erinnert an die früheren deutschen Bewohner des Dorfes.

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Am nächsten Tag statten wir der Schule von Fagadau einen Besuch ab. Es ist der letzte Schultag vor den
großen Sommerferien. Die Schüler sind in ihrer besten Kleidung erschienen, weil bei einer Feier die
9. Klasse aus der Schule verabschiedet wurde.

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Unsere Gastgeberin Maria ist Lehrerin und stellvertretende Direktorin der Schule, in der auch
die Scholtoier Kinder lernen. Wir haben aus den Spenden vom Scholtoi-Treffen 2008 einiges
Schulmaterial gekauft und mitgebracht, das an die Schüler verteilt wird.
Außerdem übergeben wir eine Geldspende für Reparaturen an der Schule.

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So traurig sieht der Kindergarten von Fagadau aus, den auch die Kinder aus Scholtoi nutzen.
Das Gebäude ist in einem schlechten Zustand, das Dach ist auf der anderen Seite beschädigt,
nachdem ein Ast daraufgefallen ist. Auch hier helfen wir mit einer Geldspende.

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Auch den Kindern haben wir etwas mitgebracht. Im Inneren wirkt der Kindergarten nicht so schlecht.

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Am Nachmittag fahren wir nach Ryschkanowka. Dort möchte ich schauen, ob man das Grundstück
der Familie Köhler finden kann, was sich als schwierig erweisen sollte.
Die Eltern des Bundespräsidenten Köhler lebten in diesem Ort.
Um uns zu orientieren, suchen wir zunächst den Friedhof auf.

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Zu unserer Überraschung treffen wir später auf einen Bessarabiendeutschen, der heute in Ryschkanowka lebt.
Seine Familie stammt ursprünglich aus Südbessarabien und nahm 1940 an der Umsiedlung teil,
wurde dann aber in Polen von der Ostfront eingeholt. Sie wurden ins Innere Russlands deportiert
und konnten erst in den 1950er Jahren nach Ryschkanowka ziehen.
Arnold Biffart (75 Jahre, 2. v.l.) hat sich ebenso wie wir über dieses zufällige Treffen gefreut.

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Nach Aussage von Herrn Biffart gibt es keine originalen deutschen Häuser mehr in dem Ort.
Nach dem mitgebrachten Dorfplan müsste dies das Köhlersche Grundstück gewesen sein,
wo die Eltern des Bundespräsidenten bis 1940 gelebt haben.

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Danach fahren wir nach Neu Strymba, heute ein Teil des Dorfes Grinautsi.
Auf dem ehemaligen deutschen Friedhof stehen diese beiden Gedenkkreuze.

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Dieser Teil des heutigen Dorfes (westliche Seite, links) war früher Neu Strymba.

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Der östliche Dorfteil Grinautsi lag dicht neben Neu Strymba, nach Angaben des früheren Dorfschullehrers
Rudolf Zeiler "nur durch eine Gasse getrennt". Heute gehören beide Teile zusammen.

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Zurück in Fagadau, begleiten wir Vasil in seinen Weinkeller und verkosten seinen wohlschmeckenden Rotwein.

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Am Abend werden wir mit Mamlig, gebratenem Fisch, einer unglaublich köstlichen Knoblauchsoße, Brinza,
Vasils Wein sowie mit Marias Obstschnaps verwöhnt. Maria, Vasil und seine Schwester Vera haben sich
wieder jede erdenkliche Mühe gegeben, um uns zu hervorragend zu bewirten.

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Für den nächsten Tag haben wir einen Ausflug nach Soroca an der Nordgrenze Moldawiens geplant.
Auf dem Weg dahin machen wir einen Zwischenstopp in Floresti, wo wir Koljas Schwiegermutter
kennenlernen, die sich auf das Enkeltöchterchen freut.

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Direkt am Rande von Soroca gibt es einen wunderbaren Aussichtspunkt, von dem man einen idealen Blick
auf den Dnjestr und die Stadt hat. Soroca liegt links auf der moldawischen Seite, am anderen Flussufer
ist schon die Ukraine. Eine Brücke über den Dnjestr gibt es nicht, lediglich eine kleine Fähre.

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Am Aussichtspunkt steht die "Kerze der Dankbarkeit", ein landesweit bekanntes Symbol.
Um hier hinauf zu steigen, muss man mehr als 600 Stufen erklimmen.
Dieser Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel.

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Im Inneren des Baus befindet sich eine kirchliche Andachtsstätte, wo ein imposanter Pope die Besucher empfängt.

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Am Ufer des Dnjestr im Zentrum Sorocas befindet sich eine eindrucksvolle mittelalterliche Festung,
die durch ihre runde Form und die fünf Wehrtürme gut zu verteidigen war.

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Vom Wehrgang der Festung blickt man auf einen Berg in der Stadt Soroca, den man den "Zigeunerhügel" nennt.
Dort haben sich einheimische Zigeunerbarone beachtliche Villen gebaut. Verglichen mit der Situation der
meisten Einwohner in Moldawien sind das richtige Paläste.

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Am Nachmittag fahren wir zu einem Kloster außerhalb von Soroca, wo wir in einem angrenzenden Wäldchen
erstmal ein Picknick abhalten. Die Anfahrt zu diesem Kloster war ziemlich abenteuerlich, da es sehr abgelegen ist.

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Die Klosterkirche ist im Inneren sehr farbig gestaltet. Trotz der abgeschiedenen Lage kommen auch hierhin
viele Besucher, sogar in Bussen, obwohl die Straßen selbst für moldawische Verhältnisse schlecht sind.

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Am Pfingstsonntag machen wir uns auf den Weg in das kleine Tal, wo sich früher das deutsche Dorf
Neu Scholtoi befand. Am Damm des Weihers von Fagadau kann man diese verwegenen Jäger treffen.

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Über den Damm führt der Weg einen Hügel hinauf in Richtung Osten. In einem abgelegenen Seitental war 1889
das deutsche Dorf Neu Scholtoi gegründet worden.

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Die Wandergruppe nach Neu Scholtoi, von rechts: Tanja, Kolja, Karla, Armin, Finny, Tine und Olaf.
Peter fotografiert.

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An einem kleinen Weiher am Weg ist dieser Fischer dabei, das Netz mit einigen kleinen Fischen einzuholen.

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In diesem kleinen Tal, das sich in Richtung Osten schlängelt, lag weiter hinten die Gemeinde Neu Scholtoi.
Nur in niederschlagsreichen Zeiten gibt es ein Flüsschen im Tal. Aus Neu Scholtoi ist überliefert,
dass Wasser in Fässern ins Dorf gefahren werden musste.
Das scheint auch heute noch vorstellbar angesichts des fehlenden fließenden Wassers.

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Hier an diesem Hang standen bis zum Ersten Weltkrieg die Häuser von Neu Scholtoi. Als die deutschen
Dorfbewohner 1915 als Feinde ins Innere Russlands deportiert wurden, ließ der Gutsbesitzer die Gebäude abreißen.
Nach der Rückkehr nach dem Ende des Krieges siedelten sich die Familien aus Neu Scholtoi in Ryschkanowka und
Alt-Scholtoi an. Heute findet man keine Überreste der deutschen Häuser mehr, aber es können sich noch
einige Leute an Reste der Grundmauern erinnern.

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Im Tal von Neu Scholtoi hat sich eine fast schon idyllische Natur erhalten. Im Frühjahr gibt es hier noch
richtige Blumenwiesen, wie wir sie zuhause gar nicht mehr kennen.

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Das Wetter am Pfingstsonntag entwickelt sich hervorragend. Es wird ein wunderbarer Tag,
der Himmel zeigt schöne Wolkenstrukturen.

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Auf dem Rückweg blicken wir über den Weiher auf das südliche Dorfende von Scholtoi.

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Vom Hügel schauen wir auch auf Fagadau. Links am Bildrand erkennt man einen Kanonenhügel,
von denen es in der Gegend früher noch mehr gegeben haben soll.

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Am Nachmittag steht ein Ausflug zum Berg Megura an, der trotz der geringen Höhe von 387m der
zweithöchste Berg Moldawiens ist. Von Scholtoi aus ist die Bergkuppe gut zu sehen. Die Anfahrt
über das Dorf Ciolacu ist abenteuerlich, hier hatten wir Angst, die Autos könnten umkippen.

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Nach einer sehr steilen Auffahrt über einen für normale Autos gar nicht geeigneten Feldweg
kommen wir am Gipfel an.

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Das Wetter ist optimal, der Ausblick vom Gipfel enmalig. Hier geht der Blick nach Scholtoi, das als
sehr dünner horizontaler Strich weiter hinten in der Mitte des Bildes zu erkennen ist.
Im Vordergrund liegt Ciolacu.

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Vor dem Gipfelkreuz, v.l.: Vasil, Peter, Tine, Maria, Kolja, Vera, Finny, Tanja, Armin und Karla.

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Auch hier oben gibt es noch intakte Natur, momentan blüht alles und im Sonnenlicht wirkt das umso schöner.

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Akazienblüten aus der Nähe. Hier können Bienen Nektar für den hervorragenden Akazienhonig sammeln.

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In einem kleinen Wäldchen liegt ein idyllisches Plätzchen für ein zünftiges Mahl im Freien.

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Vasil und Kolja sind Profis beim Zubereiten von Schaschlik.

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Die Spieße sind üppig bestückt und perfekt gebraten. Stolz werden sie den Gästen angeboten.

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Wie man sieht, lösen die köstlichen Spieße echte Begeisterung aus.

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Die Runde genießt das schmackhafte Mahl. Dazu gibt es guten moldawischen Wein.

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Der Weg zurück führt wieder über kaum befahrbare Straßen. Man möchte sich nicht vorstellen,
wie es hier bei Regenwetter zugeht.

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Wir halten noch einmal auf der Anhöhe gegenüber von Scholtoi. Hier blicken wir auf die Stelle, wo sich
früher der Weiher befand. Man kann noch erkennen, wo der Damm verlief. Weiter hinten befand sich
einstmals das Grundstück meines Großvaters Jakob Hollinger.

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Blick auf das Dorf, ein friedliches Bild in der Abendsonne.

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Kolja und Vasil graben für uns ein Maulbeerbäumchen aus, das wir als Erinnerung mit nach Hause nehmen wollen.

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Am Abend kommt Georghe aus Scholtoi mit seiner Frau zu Besuch. Sie bringen für uns Käse und Honig mit.

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Der Imker Georghe hat für jeden von uns 1,5 Liter Akazienhonig im Gepäck. Dieser Honig ist wirklich
hervorragend und wird in Scholtoi zu fast allem gegessen. Man glaubt es nicht, wenn man es nicht
selbst probiert: Selbst die Kombination mit grünen oder sauren Gurken schmeckt lecker.

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Ein letztes Mal wird die große Tafel in der Veranda zum reichhaltigen Frühstück gedeckt.
Maria und Vera haben in der winzigen Sommerküche wieder Erstaunliches geleistet.

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Noch einmal gehen wir über den Hof, schauen auf die Putenzucht und die Sommerküche, wo die Familie
auch schläft, weil man für uns praktisch das ganze Wohnhaus leergeräumt hat.

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Das Abschiedsfoto. Es folgt eine rührende und herzliche Verabschiedung, die nicht ohne Tränen abgeht.

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Wir fahren noch einmal an Falesti vorbei, wo es früher größere Fabriken gab, die aber heute nur noch Ruinen sind.
Es gibt kaum noch Arbeitsplätze in der Industrie. Außer in der Landwirtschaft findet man hier keine Arbeit mehr.
Viele Moldawier gehen daher im Ausland arbeiten, z.B. in Moskau.

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Aus Richtung Scholtoi kommt man nach Falesti Noi. Falesti selbst liegt im Hintergrund, rechts geht es nach Belzy.

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Hier sind wir schon in der Ukraine und fahren hinunter in das Dnjestr-Tal, um den Fluss zu überqueren.

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Während die Fernstraßen in der Ukraine meist halbwegs brauchbar sind, gibt es gerade in größeren Städten
oft katstrophale Zustände, so wie hier in Ternopil. Man fährt von einem Loch ins nächste.

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Nach einer Übernachtung in Lemberg kommen wir an die ukrainisch-polnische Grenze. Auf der Hinfahrt haben
das Anstehen und die Formalitäten zwei Stunden gedauert, bei der Rückreise verbringen wir geschlagene
sechs Stunden mit Warten. Ursache waren die genauen Kontrollen der polnischen Beamten, die nun
die EU-Außengrenze bewachen.

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Am nächsten Tag wollen wir uns in der Nähe von Lodz (Litzmannstadt) umschauen. Meine Großmutter ist dort
im Lager Waldhorst (Kolumna) am 31. Mai 1944 gestorben. Auf diesem Friedhof in Lask wurde sie beerdigt.

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Etwa an dieser Stelle wurde sie beigesetzt. Es gibt keine Spuren ihrer letzten Ruhestätte mehr.

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Danach fahren wir nach Waldhorst. Es gibt noch einige der Holzhäuser, in denen die Bessarabiendeutschen auf
ihrer Flucht vor der Ostfront untergebracht waren. Zunächst kamen die Frauen und Kinder im Frühjahr 1944 aus der
Gegend um Zamosc hierher, im Sommer auch die Männer. Im Oktober erfolgte der Abtransport nach Deutschland.

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Eine weiteres zeitweiliges Lager in der Nähe von Lodz war Grottensee (Grotniki).
Am Ortseingang steht dieser Ortsplan

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Als wir in Grottensee ankommen, beginnt heftiger Regen, der nicht mehr aufhören will.
Daher können wir leider keine ausgedehnte Besichtigung unternehmen.

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Kurz vor dem Abtransport im Herbst 1944 verstarb Tines Mutter in Grottensee.
In dieser Kirche fand die Trauerfeier statt.

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Auf diesem Friedhof in Grottensee wurde Tines Mutter beerdigt. Er liegt etwas außerhalb des Ortes.
Nach 65 Jahren finden wir aber auch hier keine Spuren mehr.


Wir übernachten noch einmal am Rande von Breslau, bevor wir am nächsten Tag nach Hause zurückkehren.
In 11 Tagen haben wir 3900 Kilometer zurückgelegt. Eine sehr interessante Reise mit vielen unvergesslichen Eindrücken,
Treffen mit gastfreundlichen Menschen und schönen Naturerlebnissen geht zu Ende.

Vielen Dank an Finny Haug und meine Eltern für die bereitgestellten Fotos.



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