Rezepte
Die bessarabische Küche wird von mehreren Einflüssen geprägt: Zum einen sind es die überlieferten Rezepte aus der deutschen Heimat der Vorfahren (wie Küchle), zum anderen wurden Gerichte von anderen Nationalitäten in Bessarabien übernommen (wie Borscht oder Mamlig). Der bäuerliche Charakter der bessarabischen Küche ergab sich naturgemäß aus den zur Verfügung stehenden Zutaten und dem dörflich geprägten Leben. Einige Speisen haben die Bessarabiendeutschen im Norden aus Galizien mitgebracht. So findet man diese Rezepte auch bei den Galiziendeutschen.
Sowohl die Namen als auch die Rezepte selbst sind manchmal von Familie zu Familie leicht unterschiedlich. Eines ist aber sicher: Wer sie kennt, wird sie immer wieder mögen.
Sowohl die Namen als auch die Rezepte selbst sind manchmal von Familie zu Familie leicht unterschiedlich. Eines ist aber sicher: Wer sie kennt, wird sie immer wieder mögen.
Küchle
Küchle sind ein schmackhaftes Hefegebäck, das sich sehr gut als Beilage zu Borscht-Suppe eignet.
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Die Milch zugießen und einrühren. Das Ei zugeben, Zucker nach Geschmack.
Den Teig kräftig schlagen, bis er Blasen zieht. Abdecken und warm stellen (z.B. angewärmte Backröhre). Ca. 1,5 Std. gehen lassen.
Das Öl erhitzen. Eßlöffel in Öl tauchen und einen gehäuften Löffel vom Teig abstechen. Teig vom Löffel in die eingeölte Hand tropfen lassen.
Flach drücken und rund formen, in der Mitte dünn und am Rand dicker. Ins Öl geben und goldgelb ausbacken, später wenden.
Noch warm verzehren.
Borscht (ukrainisch/russisch: Borschtsch)
Borscht ist eine herzhafte Krautsuppe mit roter Beete, die schon beim Anblick durch ihre kräftig rote Farbe Appetit macht.
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Grumbiera Stück und Knöpf
Ein wohlschmeckendes und nahrhaftes Gericht aus Kartoffeln, Mehlspeise und Brotwürfeln.Die angegebene Menge ist für 2 Personen gedacht.
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Zu diesem Gericht passt sehr gut Buttermilch oder frische Milch. Man kann auch saure Gurken dazu essen.
Holubzi/Holubtsi/Holubzy/Holobtche/Holobcher (russisch: Golubzy)
Diese Krautwickel setzen etwas Vorarbeit voraus: das Kraut muss zuvor sauer eingelegt werden. Aber der Aufwand lohnt sich! Wer Glück hat, findet saure Kohlköpfe in Geschäften mit ost- oder südosteuropäischen Spezialitäten.Andere Namen für das Gericht sind Haluschki, Haluschken oder Kaluschken. Das Rezept kannte man auch in Galizien, von wo Deutsche nach Bessarabien übersiedelten.
Kraut einlegen: Flache, feste Weißkrautköpfe werden geputzt (Innenstrunk entfernen), mit 30 g Salz je Liter Wasser in einen Steintopf eingelegt. Abdecken, mit Stein beschweren, Topf zubinden. 4 - 6 Wochen stehen lassen, gelegentlich Lake sauber abschöpfen. Sind die Außenblätter durchzogen, vorsichtig einzeln entfernen.
Für die Füllung:
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Mamlig (rumänisch: Mamaliga)
Diese Beilage kennen viele als italienische Polenta. Mamlig eignet sich sehr gut zu Fleischgerichten.
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Perhee oder Berhee (ukrainisch/russisch: Wareniki)
Wohlschmeckende Teigtaschen mit Kartoffelfüllung.
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Die Kartoffeln wie Salzkartoffeln kochen und heiß zerstampfen, die feingehackte Zwiebel mit ein wenig Öl braun dünsten und mit der Kartoffelmasse vermengen. Pfeffer, Salz und etwas Öl zugeben.
Teig:
Das Mehl mit 1/2 TL Salz, dem Ei und 5 EL Wasser anrühren und den Teig solange kneten, bis er geschmeidig ist. In 3 Teile schneiden und jedes Teil etwa 3mm dünn ausrollen. Etwa 7 x 7 cm große Stücke ausschneiden. Die Kartoffelfüllung mit einem kleinen Löffel daraufgeben, die Ränder mit Eigelb bestreichen und zusammendrücken. 20 min. im Salzwasser schwach kochen lassen. Eine Servierschüssel mit Öl einreiben und die Teigtaschen aus dem Salzwasser abschöpfen. Semmelbrösel in Butter anrösten und über die Teigtaschen geben.
Für die Anregungen und die Mitarbeit an dieser Seite danke ich Alexander Layh sowie Karla und Peter Hollinger.